Der neue Elogiusplatz – oder: Vorsicht an der Bahnsteigkante!

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Da ist er nun: der neue Elogiusplatz. Intensiv haben wir über seine Umgestaltung beraten. Mit Anwohner*innen und Anliegern diskutiert. Unzählige Anträge und Anfragen geschrieben. Lange – sehr lange gewartet.

Okay. Die Sitzmöbel fehlen noch. Die sechs Sitz-Kuben sollen in Kürze aufgestellt werden. Die auf der gegenüberliegenden Seite der Pipinstraße zu St. Maria im Kapitol hinauf geplante Treppenanlage wird das Umfeld ebenfalls noch einmal anders wirken lassen.

Aber ist das jetzt der große Wurf? Prof. Ulrich Coersmeier, der bereits die U-Bahn-Haltestelle Heumarkt geplant hatte, wollte den drei Plätzen durch eine Oberflächengestaltung, gleichen Leuchten und Sitzmöbeln eine einheitliche Handschrift verleihen. Dabei ist von ihm der Elogiusplatz als „Trittstein“ zwischen der Via Culturalis und dem Maria-im-Kapitol-Hügel gedacht.

Schon damals beschlich mich die Sorge, dass der Elogiusplatz mit seiner Bestimmung als Trittstein deutlich unterbestimmt ist. Wenn ich nun lese, dass er zu einem Platz werden möge, auf dem man mal eine „ruhige Minute“ verbringen kann (so die Verkehrsdezernentin Andrea Blome) – mitten im Verkehr der Augustiner- und Pipinstraße an der oberirdischen Haltestelle Heumarkt  –, befallen mich doch Zweifel. Der Elogiusplatz als Ruhezone, wie es im Kölner Stadt-Anzeiger am 21.04.2017 heißt? Für diejenigen, die solche Erwartungen hegen, sind Enttäuschungen und Konflikte vorprogrammiert. Der Grund: Sie blenden das sozio-kulturelle Umfeld des Platzes aus. War jemand von der Verwaltung schon einmal am Wochendende, zu Karneval oder zum CSD auf diesem Abschnitt der Pipinstraße und hat sich dort das Leben angesehen? Das ist keine Ruhezone. Da brummt der Bär. Meint man wieder ein quirliges Szenequartier beruhigen zu können? Dann treffen Erwartungen und Realität – Theorie und gelebte Praxis – schonungslos aufeinander.

Mit mehr Realismus (oder Pragmatismus) habe ich schon damals gefordert, den Elogiusplatz das sein zu lassen, was er sein kann: ein lebendiger Quartiersplatz mit Außengastronomie und der Möglichkeit für Veedelsaktivitäten. Warum den Platz nicht geordnet und mit klaren Regeln zu Karneval oder dem CSD nutzen? Nicht, weil ich unbedingt überall Partys und Veranstaltungen haben möchte. Aber weil ich sehe, wie beengt zu diesen Zeiten die Situation auf der kleinen Insel zwischen Pipinstraße und Augustinerstraße ist. Weil ich verhindern möchte, dass die Gäste der Gastronomien im Gedränge unbedacht auf der Pipinstraße stehen oder über diese laufen. Aber auch, weil ich möchte, dass wir so im Gegenzug den eher kontemplativen Charakter des Hermann-Josef-Platzes im sensiblen Umfeld der romanischen Kirche St. Maria im Kapitol bewahren können. Eine einheitliche Gestaltung der drei Plätze ist gut – ein Lesen der Plätze in ihrem jeweiligen Kontext ist aus meiner Sicht besser.

Warten wir es also mal ab, wie sich die Plätze entwickeln. Ich werde sie auf jeden Fall im Auge behalten – gerade was die Gestaltung die weitere Gestaltung der Insel zwischen Pipin- und Augustinerstraße (einschließlich des Baumhochbeetes) und die Treppenanlage betrifft.

Über mich

Mitglied der Bezirksvertretung Köln-Innenstadt, Sachkundige Bürgerin im Liegenschaftsausschuss des Rates der Stadt Köln

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